Wer kennt das nicht: Endlich steht der eigene Gartenzaun und fügt sich perfekt ins Grundstück ein. Doch dann kommen die Fragen – darf der Nachbar mitreden, wie hoch der Zaun sein darf oder wie er aussehen soll? Und was ist eigentlich, wenn der Zaun genau auf der Grundstücksgrenze verläuft? Die Frage nach dem Mitspracherecht des Nachbarn beim Zaun ist eine häufige und berechtigte Sorge vieler Gartenbesitzer und Eigentümer. In diesem Blog Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen zur Grundlage und hilfreiche Tipps, um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden. Damit einem harmonischen Miteinander nichts mehr im Wege steht.
Wer entscheidet über den Gartenzaun?
Zunächst einmal: Der Gartenzaun gehört in der Regel dem Grundstückseigentümer, auf dessen Seite er steht. Das bedeutet, dass die Entscheidung über Bau, Gestaltung und Höhe prinzipiell beim Besitzer oder Mieter (je nach Mietvertrag) des Grundstücks liegt. Doch es gibt Einschränkungen – besonders dann, wenn der Zaun auf der Grundstücksgrenze steht. In diesem Fall spricht man von einem sogenannten Grenzzaun, und hier greifen oft spezielle Regelungen und Rechte des Nachbarn.
Grenzbefestigungen und Nachbarrecht – Die rechtlichen Grundlagen
Ein Grenzzaun (auch Grenzbebauung genannt) betrifft beide angrenzenden Grundstücke und ist in den meisten Bundesländern durch das Nachbarrecht geregelt. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Vorschriften, die festlegen, welche Rechte und Pflichten die Nachbarn haben. Dazu gehören beispielsweise die maximale Höhe des Zauns, Abstandsregelungen und die Gestaltung. Ein wichtiger Punkt hierbei ist das sogenannte “öffentlich-rechtliche Nachbarschaftsrecht”, das in die einzelnen Bundesländer aufgeteilt ist. Daher ist es ratsam, sich über die jeweils geltenden Regelungen im eigenen Bundesland zu informieren.
Hat der Nachbar ein Mitspracherecht bei der Gestaltung?
Wenn der Zaun genau auf der Grenze steht und von beiden Parteien genutzt wird, hat der Nachbar tatsächlich ein Mitspracherecht. Grundsätzlich müssen beide Parteien bei der Gestaltung des Grenzzauns einverstanden sein – sowohl was Material als auch Höhe und Farbe betrifft. Das bedeutet, dass keine der beiden Parteien eigenmächtig einen Zaun auf der Grenze bauen oder verändern darf.
Tipp:
Ein guter Dialog mit den Nachbarn kann helfen, frühzeitig Klarheit zu schaffen und unnötigen Ärger zu vermeiden. Klären Sie, welche Vorstellungen Sie haben, und beziehen Sie auch die Wünsche des Nachbarn mit ein. So lässt sich oft eine Lösung finden, die beiden Seiten gerecht wird.
Abstand und Höhe: Was ist erlaubt?
Neben den Vorschriften zum Grenzzaun gibt es allgemeine Abstands- und Höhenregelungen, die unabhängig vom Mitspracherecht des Nachbarn gelten. Diese Regelungen dienen vor allem dazu, die „Belichtung und Belüftung“ des Nachbargrundstücks nicht zu beeinträchtigen. Hier eine kurze Übersicht:
- Höhe des Zauns: Meistens liegt die erlaubte Höhe von Gartenzäunen in Wohngebieten zwischen 1,20 und 2 Metern. Für Zäune auf der Grundstücksgrenze gelten oft strengere Vorschriften – ein Zaun von 1,20 bis 1,50 Meter ist in den meisten Fällen erlaubt.
- Abstand zum Nachbargrundstück: Ein Zaun, der nur auf dem eigenen Grundstück steht, muss oft einen Mindestabstand zur Grenze einhalten. In einigen Bundesländern beträgt dieser Abstand mindestens 50 cm. Doch auch hier lohnt sich ein Blick ins jeweilige Nachbarschaftsgesetz
Was tun bei Konflikten? Die Rolle der Schiedsstelle
Streitigkeiten um den Gartenzaun sind in Deutschland häufiger, als man denken mag. Wenn der Nachbar mit dem Bau oder der Gestaltung des Zauns nicht einverstanden ist, kann eine Schlichtungsstelle, oft als Schiedsstelle bezeichnet, weiterhelfen. Diese stellt sicher, dass alle rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden und hilft dabei, eine Lösung zu finden, die beide Parteien zufriedenstellt.
Unser Rat:
Wenden Sie sich an die örtliche Schiedsstelle, bevor die Situation eskaliert. Ein klärendes Gespräch in Anwesenheit eines neutralen Vermittlers kann oft mehr bewirken als ein langwieriger Rechtsstreit.
Pflege und Instandhaltung: Gemeinsame Verantwortung
Wenn Sie einen Grenzzaun mit Ihrem Nachbarn teilen, ist die Instandhaltung in der Regel eine gemeinsame Aufgabe. Das bedeutet, dass beide Parteien für die Pflege verantwortlich sind – ob es um das Streichen eines Holzzauns, die Reparatur eines beschädigten Zaunelements oder das Entfernen von Bewuchs geht. Die genaue Aufteilung der Kosten und Pflichten sollte am besten schriftlich festgehalten werden, um spätere Unstimmigkeiten zu vermeiden.
Alternativen zum klassischen Zaun – Ein Kompromissvorschlag
Falls es mit dem Nachbarn doch schwierig wird, könnte eine andere Form der Einfriedung eine Lösung bieten. Hecken, Gabionen oder natürliche Sichtschutzwände aus Pflanzen können ebenfalls als Grundstücksabgrenzung dienen und sind oft weniger umstritten. Auch hierbei gibt es allerdings Abstandsregelungen, die je nach Höhe und Art des Bewuchses gelten.
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Zusammengefasst gilt: Ein Zaun ist nicht immer nur eine persönliche Angelegenheit. Besonders, wenn er als Grenzzaun dient, kann der Nachbar durchaus ein Mitspracherecht haben. Eine gute Planung, die rechtliche Grundlage und vor allem ein offenes Gespräch mit dem Nachbarn sind das A und O, um einen harmonischen und rechtssicheren Gartenzaun zu schaffen. Schauen Sie bei uns im Onlineshop für Gartenbedarf vorbei – hier finden Sie die passenden Materialien und Produkte für den Zaunbau, ganz gleich, ob Sie allein oder gemeinsam mit dem Nachbarn entscheiden!
Planen Sie Ihren Gartenzaun mit Bedacht – so bleibt der Gartenzaun, was er sein sollte: eine schöne Begrenzung und kein Grund für Unstimmigkeiten.